Museumsnacht 2017 Hegau – Schaffhausen

Martin Luther forderte vor 500 Jahren die Menschen heraus. Dem Mythos zufolge schlug er 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg. Diese waren der Startschuss für einen gewaltigen Umbruch, Luther forderte die Menschen zum Disput heraus. Was hat seine Botschaft uns heute, 500 Jahre später zu sagen?

Antonio Zecca, zusammen mit Reinhard Stehle und Pete Delgado stellten sich dieser Frage und formulierten künstlerisch darauf eine Antwort. Die Künstler antworteten nicht nur, sondern konternten mit der Verfremdung und Digitalisierung der Thesen, um die Menschen ihrerseits zu provozieren und zum Nachdenken anzuregen.

Die Performance setzte sich zusammen aus drei Teilen: Zunächst konnten die Besucher die Reformation akustisch, in Form der Quadrophonie, aus vier Ecken der Lutherkirche hören. Diese wurden von Antonio Zecca gesprochen, verzerrt und mit Klängen untermalt. Währenddessen stellte Antonio Zecca 50 der Thesen zeichnerisch dar. Seine Zeichnungen spiegeln mögliche Haltungen, Urteile oder Reaktionen der Menschen auf Luthers Thesen wieder. Einige der Zeichnungen wurden beidhändig, simultan skizziert. Für eine Zeichnung setzte sich Antonio Zecca ein Zeitfenster von maximal vier Minuten fest. Der dritte Teil der Performance fand außerhalb der Lutherkirche statt. Dort wurden die Thesen an die äußerliche Kirchenmauer projiziert, sodass sie öffentlich sichtbar und visuell erfassbar wurden.

Um 23:00 Uhr fand eine Andacht statt, in welcher Reinhard Stehle und Pete Delgado die Thesen musikalisch interpretierten.

Die Klang- und Videoinstallation der 95 Thesen Luthers können auf CD und DVD erworben werden. Die Zeichnungen von Antonio Zecca stehen ebenfalls zum Verkauf.

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